Yoga Sutras von Patanjali

YOGA-SUTREN VON PATANJALI

Die Yoga-Sutren des Patanjali gehören zu den sechs Darshanas der hinduistischen oder vedischen Schulen und sind neben der Bhagavad Gita und der Hatha Yoga Pradipika ein Meilenstein in der Geschichte des Yoga. Das Buch besteht aus 195 Aphorismen (Sutras), kurzen, prägnanten Sätzen, die leicht auswendig zu lernen sind. Trotz ihrer Kürze sind die Yoga Sutras ein enorm einflussreiches Werk, das für die Yogaphilosophie und -praxis heute noch genauso relevant ist wie zu der Zeit, als es geschrieben wurde.

Um den Titel des Werkes zu verstehen, ist es notwendig, die Bedeutung der beiden enthaltenen Wörter zu betrachten. Das Sanskrit-Wort Yoga, wie von Patanjali verwendet, bezieht sich auf einen Geisteszustand, in dem Gedanken und Gefühle in Schach gehalten werden. Sutra bedeutet "Faden". Dies ist eine Anspielung auf den Faden einer Mala, an dem (bildlich gesprochen) die Yoga-Aphorismen, die den Inhalt des Werkes ausmachen, wie Perlen aufgereiht sind. Aus diesem Grund wird der Titel im Englischen manchmal als "The Yoga Aphorisms" wiedergegeben.

Das Padma Purana definiert ein Sutra wie folgt: "Ein Sutra sollte wenige Buchstaben (alpa-akshara) haben, eine eindeutige Bedeutung, voll von Essenz (sara-yukta) sein, nur nach Abwägung aller Argumente dafür und dagegen gesagt werden, unfehlbar und ohne Makel sein."

Traditionell ist der prominenteste Kommentar der von Vyasa, zu dessen Werk Vachaspati Misra eine Erläuterung von Vyasas Kommentar beigetragen hat.

Urheberschaft

Es herrscht eine gewisse Verwirrung darüber, welcher Patanjali der Autor dieses Buches war. Einige haben ihn mit einem Grammatiker gleichen Namens identifiziert, aber die Daten des Grammatikers stimmen nicht mit dem Alter des Werkes überein, wie es durch die internen Beweise bestimmt wird. Es ist sicher anzunehmen, dass die Sutras irgendwo zwischen 1.700 und 2.200 Jahren geschrieben wurden, obwohl sie vielleicht schon lange vorher in ungeschriebener Form existierten. Die Überlieferung besagt, dass Patanjali der Kompilator, aber nicht der Autor der Yoga-Sutras ist. Bevor Patanjali sie niederschrieb, wurden sie auswendig gelernt und über Generationen hinweg von Lehrer zu Schüler weitergegeben.

Nichtsdestotrotz ist Patanjali eine wichtige Figur unter den großen hinduistischen Denkern und, obwohl er nicht der Vater des Yoga per se ist, ist er sicherlich der Vater des Raja Yoga als dessen Kompilator.

Man glaubt auch, dass Patanjali eine Inkarnation der Schlange Ananta (Skt: endlos) ist, die in der indischen Mythologie als der tausendköpfige Naga bekannt ist, der als Liege für Lord Vishnu dient und auch der Wächter der Schätze der Welt ist.

In dem Wunsch, der Welt Yoga zu lehren, soll er vom Himmel in die offenen Handflächen (anjali) einer Frau gefallen (pat) sein, daher der Name Patanjali.

Philosophische Wurzeln und Einflüsse

Die Yoga Sutras sind auf einem Fundament der Samkhya-Philosophie und der Bhagavad Gita aufgebaut. In den Yoga Sutras schreibt Patanjali die Einhaltung von acht "Gliedern" oder Schritten vor (deren Summe den "Ashtanga Yoga", den Titel des zweiten Kapitels, bildet), um den Geist zu beruhigen und mit dem Unendlichen zu verschmelzen. Diese acht Glieder systematisierten nicht nur die konventionellen moralischen Prinzipien der Bhagavad Gita, sondern erläuterten auch die Praxis des Raja Yoga in einer detaillierteren Weise.

Die Yoga Sutras ihrerseits bilden die theoretische und philosophische Grundlage des gesamten Raja Yoga. Sie können auch heute noch als die am besten organisierte und vollständigste Definition der Raja-Yoga-Disziplin angesehen werden. Darüber hinaus hat der von Patanjali vertretene "achtgliedrige" Weg die Grundlage für einen Großteil des Tantra-Yoga (ein hinduistisches Götter-, Shiva-Shakti-Yoga-System) und des Vajrayana-Buddhismus (buddhistischer Tantra-Yoga) gebildet, die nach dem Raja-Yoga kamen.

Die Yoga Sutras geben dem Yoga nicht nur eine gründliche und konsistente philosophische Grundlage, sondern klären dabei auch viele wichtige esoterische Konzepte (wie Karma), die allen Traditionen des indischen Denkens gemeinsam sind.

Die acht Gliedmaßen des Raja Yoga

Die acht "Glieder" oder Schritte sind: Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi. Eine Reihe von Kommentatoren unterteilen diese acht Schritte in zwei Kategorien. Yama, Niyama, Asana, Pranayama und Pratyahara bilden die erste Kategorie. Die zweite Kategorie, genannt Samyama, besteht aus Dharana, Dhyana und Samadhi. Die Unterteilung zwischen den beiden Kategorien besteht, weil es in den drei letztgenannten Schritten keine Erkenntnis gibt, während in den ersten fünf Schritten Erkenntnis vorhanden ist.

"Da es für diese drei Stadien (Anm. d. Red.: Dharana, Dhyana, Samadhi) keine Erkenntnis gibt, sind sie nicht an Zeit oder Abfolge gebunden. Das Ergebnis ist, dass sie unabhängig voneinander existieren und auch gleichzeitig existieren. Jede einzelne, zwei oder drei können gleichzeitig existieren. Wenn die drei Stufen gleichzeitig existieren, dann nennt man das (ed. Samyamah) die gleichzeitige Existenz."
Entnommen aus dem Kommentar zum Patanjali Sutra III.4 von Meister E.K.


Patanjali unterteilte seine Yoga Sutras in 4 Kapitel oder Bücher (Sanskrit pada), die insgesamt 195 Aphorismen enthalten, die wie folgt aufgeteilt sind:

  • Samadhi Pada(51 Sutren)

Samadhi bezieht sich auf einen glückseligen Zustand, in dem der Yogi in das Eine absorbiert ist. Der Autor beschreibt Yoga und dann die Mittel zum Erreichen von Samadhi. Dieses Kapitel enthält die berühmtesten Verse: "Atha yoga anusasanam" ("Yoga beginnt mit Disziplin") und "Yogas citta vritti nirodha" ("Yoga ist die Kontrolle der citta vrittis" - d.h. der Gedanken und Gefühle).

  • Sadhana Pada(55 Sutren)

Sadhana ist das Sanskritwort für "Praxis". Hier skizziert der Autor zwei Formen des Yoga: Kriya Yoga (Handlungsyoga) und Ashtanga Yoga (achtfacher Yoga). Kriya-Yoga, manchmal auch Karma-Yoga genannt, spiegelt sich in der Philosophie der Bhagavad Gita, Kapitel 3, wider, wo Arjuna ermutigt wird, ohne Anhaftung an die Ergebnisse der Handlung zu handeln. Es ist der Yoga des selbstlosen Handelns oder, wie einige bemerkt haben, des Dienens. Ashtanga Yoga besteht aus den folgenden Stufen:

  • Yama= Stimmenthaltungen

Diese sind 5 an der Zahl

  • ahimsa= Enthaltung von Gewalt = Gewaltlosigkeit gegenüber allen Wesen
  • satya= Enthaltung von der Lüge = Wahrheit
  • asteya= Enthaltung von Diebstahl
  • brahmacharya= Enthaltung von sexueller Aktivität = Enthaltsamkeit
  • aparigraha= Enthaltung von Besitztümern
  • Niyama= Observanzen


Diese sind ebenfalls 5 an der Zahl:

  • Saucha= Reinheit
  • Santosha= Zufriedenheit
  • Tapas= Enthaltsamkeit
  • Svadhyaya= Studium
  • Ishvarapranidhana= Hingabe an Gott
  • Asana-Körperhaltungen. Dies ist auch ein Titel angewandt als; Eine von Gott gnädig gemacht wie in Asana Bodhitharta
  • Pranayama -Kontrolle von Prana oder vitalem Atem
  • Pratyahara-Abstraktion; "ist das, wodurch die Sinne nicht in Kontakt mit ihren Objekten kommen und sozusagen der Natur des Geistes folgen." - Vyasa
  • Dharana-Fixierung der Aufmerksamkeit auf ein einzelnes Objekt; Konzentration
  • Dhyana-Meditation
  • Samadhi-Überbewusster Zustand oder Trance
  • Vibhuti Pada(55 Sutras)

Vibhuti ist das Sanskrit-Wort für "Kraft" oder "Manifestation". Dieses Buch beschreibt die "höheren" Zustände des Bewusstseins und die Techniken des Yoga, um sie zu erreichen.

  • Kaivalya Pada(34 Sutren)

Kaivalya bedeutet wörtlich "Isolation", aber wie die meisten Sanskrit-Wörter, technisch verwendet, ist diese Übersetzung irreführend. In diesem Sinne bedeutet es Emanzipation, Befreiung, austauschbar mit Moksha (Befreiung) verwendet, die das Ziel des Yoga ist.

Buch I : Bewußtsein und Überbewußtsein (Samadhi Pada)

Nun zur Erklärung von Yoga.

  1. Yoga is the cessation (nirodha) of the fluctuations of mind (chitta vritti).
    2. Then consciousness takes on its true nature.
    3. At other times consciousness is identified with the modes of mind.
    4. There are five such modes which can either be painful or not painful.
    5. The modes are right knowledge, wrong knowledge, imagination, dreamless sleep and memory.
    6. The sources of right knowledge are by direct perception, or by logical analysis, or from the testimony of authorities.
    7. Wrong knowledge is a false interpretation not corresponding with the actual nature of the object.
    8. Imagination is the ideas which arise from knowledge conveyed by words.
    9. Dreamless sleep is the mode of mind during the natural absence of a conscious object.
    10. Memory is the calling up of an object from past experience.
    11. The control of these modes is achieved by practice (abhyasa) and nonattachment (vairagya).
    12. Practice is concentrated effort to keep the mind steady.
    13. It becomes firmly grounded when carried out for a long time without interruptions and with earnest attention.
    14. Nonattachment is the consciousness of being free from desires for worldly things either experienced or heard about.
    15. The highest nonattachment comes from the knowledge of the Soul ( Purusha ) which brings victory over the three modes of material nature (gunas – Tamas, Rajas and Sattva).
    16. The first level of superconsciousness (samprajnata samadhi) is attained progressively in four stages. These are by questioning, by discrimination, by the experience of supreme bliss, and finally by the realisation of the unity of the universe with consciousness.
    17. In the higher level (asamprajnata samadhi) there is an absence of all modes of mind and only subconscious impressions (samskaras) are retained in the mind. This comes from the constant practice of the highest type of nonattachment.
    18. Its inferior form is attained by those who are beyond consciousness of the body but become merged in Nature (prakritilayanam)
    19. For others this samadhi is attained by total trust, great energy, recollection, regular practise of meditation, and discriminative knowledge.
    20. This samadhi is soon achieved by those who practise intensively.
    21. Even these will gain superior results depending on whether they do mild, moderate, or extremely intensive practice.
    22. Perfection is also attained by devotion to the Lord (Ishvara pranidhanad).
    23. Ishvara is a special Purusha untouched by afflictions, actions and their results, or unconscious tendencies.
    24. In Ishvara the seed of knowledge is developed to its utmost limit.
    25. Being beyond time Ishvara is the Master of masters.
    26. The word expressing Ishvara is Aum (or OM).
    27. One should constantly repeat and listen attentively to Aum while meditating on its meaning.
    28. From this comes the awakening of a higher consciousness, and also the destruction of the obstacles to meditation.
    29. The obstacles, or mental distractions, are sickness, laziness, doubt, lack of attention and enthusiasm, lack of energy, sensuality, false perception, and failure to attain or maintain concentration.
    30. The symptoms of a distracted mind are grief, anxiety, trembling, and irregular breathing.
    31. To overcome these symptoms one should meditate on one particular truth (ekatattva).
    32. By cultivating feelings of friendship toward the happy, compassion toward the unhappy, joy toward the virtuous, and indifference toward the wicked, the mind becomes purified and calm.
    33. Also the mind becomes calm by regulating the expulsion and retention of the breath (pranayama).
    34. Or the mind becomes controlled and stable through the changes produced by extraordinary sense perceptions.
    35. Or by meditating on the shining Inner Light (jyotismatee) which is beyond all suffering.
    36. Or by meditating on one who has attained desirelessness.
    37. Or by meditating on the subconscious knowledge gained from dreams or dreamless sleep.
    38. Or by meditating on anything which particularly appeals.
    39. By such meditations the yogi gains mastery over all from the atomic to the infinite.
    40. The yogi whose mind retains only one object of concentration becomes identified with either the knowable object, the method of knowing, or the knower, as pure crystal becomes coloured by objects placed nearby.
    41. The first stage of this mode of concentration is when the name, meaning, and knowledge of an object are intermingled. This is called superconsciousness “with questioning” (savitarka samadhi).
    42. The second stage, superconsciousness “beyond questioning” (nirvitarka samadhi), is attained when memory is so controlled that the object of concentration is known directly without interference from memories of it.
    43. Two higher stages of superconsciousness where the object of concentration is a subtle element (suksam visayam) are explained in a similar way. These are superconsciousness “with meditation” (savichara samadhi) and superconsciousness “beyond meditation” (nirvichara samadhi).
    44. The province of the subtle elements extends up to the very essence of Nature ( prakriti ). [See Book I:16 link.]
    45. All these stages of superconsciousness are called samadhis “with seed”.
    46. With the pure flow of consciousness in nirvichara samadhi comes a spiritual clarity.
    47. And in this stage discriminative knowledge becomes identical with natural law.
    48. Because this discriminative knowledge is specific and complete, it differs in essence from knowledge gained from scriptures or by logical analysis.
    49. The mental impression arising from nirvichara samadhi prevents all other impressions.
    50. With the control even of that impression all impressions cease and that samadhi is called “without seed” (nirvikalpa samadhi).

Buch II: Wege, Yoga zu erlangen (Sadhana Pada)

  1. Praktische Wege zum Erreichen von Yoga(Vereinigung des Bewusstseins mit dem Unendlichen) sind durch asketische Disziplinen(Tapas), Studium und Meditation über Aum(Svadhyaya) und durch Hingabe an den Herrn(Ishvara). (Siehe Buch I:23-28.) Dies sind die vorbereitenden Schritte(Kriya Yoga).
  2. Der Zweck des Kriya-Yoga ist es, Überbewusstsein herbeizuführen und die Gebrechen zu schwächen.
  3. Die Leiden sind Unwissenheit, Ego-Bewusstsein, Begierde, Abneigung und der Anhaftungsinstinkt.
  4. Unwissenheit ist die Ursache der anderen Leiden, ob sie nun schlummern (in potentieller Form im Unterbewusstsein existieren), geschwächt (durch Meditation unwirksam gemacht), überwältigt (der Yogi wirkt ihnen entgegen, indem er die entgegengesetzten Tendenzen kultiviert) oder voll wirksam sind.
  5. Unwissenheit bedeutet, das Nicht-Ewige als ewig zu betrachten, das Unreine als rein, das Quälende als angenehm und das Nicht-Selbst als Selbst.
  6. Ich-Bewusstsein ist die scheinbare Identifikation des Wahrnehmenden mit den Instrumenten der Wahrnehmung.
  7. Verlangen ist das, was dem Vergnügen dient.
  8. Abneigung ist das, was mit Schmerz verbunden ist.
  9. Der Klammerungstrieb, der aus seiner eigenen Natur entspringt, bleibt auch bei den Weisen erhalten.
  10. Wenn die Leiden in potentieller Form vorliegen, sollten sie überwunden werden, indem sie in ihre natürliche Ursache(Prakriti) aufgelöst werden.
  11. Die groben Wirkungen, die die Leiden in ihrer voll wirksamen Form hervorrufen, sollten durch Meditation überwunden werden.
  12. Das Ergebnis vergangener Erfahrungen ist, dass Tendenzen(Karmas) im Unterbewusstsein gespeichert werden, die sowohl in diesem als auch im kommenden Leben Leiden verursachen.
  13. Solange das Lager der Karmas existiert, werden sie in der nächsten Geburt, der Länge des Lebens und den Erfahrungen von Freude und Schmerz Früchte tragen.
  14. Diese Früchte führen zu Freude oder Schmerz, je nachdem, ob ihre Ursache in der Tugend oder im Laster liegt.
  15. Aber für den unterscheidenden Yogi werden alle materiellen Erfahrungen als schmerzhaft angesehen, da durch die drei materiellen Modi(guna vritti) die schmerzhaften Folgen von Veränderung, Angst und neuen Tendenzen(samskaras) geschehen.
  16. Was es zu vermeiden gilt, ist der noch nicht eingetretene Schmerz.
  17. Die Ursache für vermeidbaren Schmerz ist die Identifikation des Erfahrenden mit dem Objekt der Erfahrung.
  18. Die objektive Welt hat die Natur der Erleuchtung, Aktivität und Stabilität (d.h. die drei Modi der materiellen Natur(Gunas)) und umfasst die physischen Elemente sowie die Sinne. Ihr Zweck ist die Erfahrung und die Befreiung des Erfahrenden.
  19. Die vier Aspekte der Natur sind grob (oder allgemein), subtil (oder spezialisiert), das einst Auflösbare (oder Ursprüngliche) und das Unauflösbare (oder Unentwickelte).
  20. Der Seher(Purusha), obwohl nur reines Bewusstsein, sieht durch die Sinne und den Geist, der durch das Objekt gefärbt wird. [Siehe Buch I:16,41]
  21. Das sichtbare Universum existiert um des Sehers willen.
  22. Obwohl das sichtbare Universum für diejenigen, die Erleuchtung erlangt haben, aufgehört hat zu existieren, existiert es immer noch, weil es allen anderen Erfahrenden gemeinsam ist.
  23. Die Beziehung zwischen dem Seher und der Natur(Prakriti) ist die des Besitzers und des Besessenen, und dies verursacht die Identifikation des Selbst und des Nicht-Selbst. (Siehe Buch I:16 link.)
  24. Die Ursache für diese Identifikation ist Unwissenheit.
  25. Wenn diese Unwissenheit verschwunden ist, wird auch die Identifikation entfernt, und der Seher erlangt Befreiung(kaivalya).
  26. Diese Unwissenheit (und die daraus resultierende Identifikation) wird durch das unerschütterliche, unterscheidende Wissen des Sehers und der Natur beseitigt.
  27. Der Yogi entwickelt dieses vollkommene Wissen durch sieben Stufen.
  28. Die Praxis der Dinge, die dem Yogaganguntergeordnet sind , gibtdas Licht des Wissens, das die Unreinheiten zerstört, die vollständiges unterscheidendes Wissen verhindern.
  29. Die Dinge, die dem Yoga untergeordnet sind (genannt die acht Glieder des Yoga), sind:
  • Yama - ethische Fesseln
  • Niyama - ethische Verhaltensweisen
  • Asana - Körperhaltungen
  • Pranayama - Atem und Pranakontrolle.
  • Pratyahara - Kontrolle der Sinne durch den Rückzug von Prana aus ihnen
  • Dharana - Ein-Punkt-Konzentration
  • Dhyana - ununterbrochene Konzentration (Meditation)
  • Samadhi - Überbewußtsein
  1. Die Yamas sind Gewaltlosigkeit(ahimsa), Wahrhaftigkeit(satya), Nicht-Stehlen(asteya), Enthaltsamkeit(bramacharya) und Nicht-Besitznahme(aparigraha).
  2. Die Praxis dieser Gelübde ist nicht durch Rang, Ort, Zeit oder Umstände begrenzt. Sie sind die universellen großen Gelübde.
  3. Die Niyamas sind Reinheit(saucha), Zufriedenheit(santosha), asketische Disziplinen(tapas), Studium und Meditation und Hingabe an Ishvara. (Siehe Buch II:1 über Kriya-Yoga.)
  4. Um destruktiven Haltungen entgegenzuwirken, sollte man Gedanken der entgegengesetzten Art kultivieren.
  5. Diese destruktiven Geisteshaltungen, wie z.B. Gedanken der Gewalt, ob sie nun ausgeführt, veranlasst oder nur gebilligt werden, ob sie durch Gier oder Wut motiviert sind oder ob ihnen Unwissenheit vorausgeht, und ob sie mild, gemäßigt oder extrem sind, führen zu unendlichem Leid und Unwissenheit. Deshalb sollte man Gedanken der entgegengesetzten Art kultivieren.
  6. Wenn Gewaltlosigkeit fest etabliert ist, dann werden alle Lebewesen aufhören, in seiner Gegenwart Feindschaft zu empfinden.
  7. Wenn die Wahrheit fest etabliert ist, werden alle Handlungen Früchte tragen.
  8. Wenn das Nicht-Stehlen fest etabliert ist, dann kommt aller Wohlstand.
  9. Wenn Kontinenz fest etabliert ist, dann wird Kraft gewonnen.
  10. Wenn die Nicht-Besessenheit fest etabliert ist, dann wird Wissen über frühere Leben gewonnen.
  11. Aus der Reinheit folgt der Schutz des eigenen Körpers und die Abneigung gegen den Kontakt mit anderen.
  12. Bei der Reinigung des bewussten Erleuchtungsmodus(Sattva) erlangt man Gelassenheit, die Kraft der Ein-Punkt-Konzentration, die Kontrolle über die Sinne und die Eignung zur direkten Wahrnehmung des Selbst.
  13. Zufriedenheit bringt höchstes Glück.
  14. Asketische Disziplinen bringen Vollkommenheit des Körpers und der Sinne durch die Zerstörung von Unreinheiten.
  15. Durch Studium und Meditation kommt es zu einer direkten Verwirklichung der eigenen bevorzugten Gottheit.
  16. Durch Hingabe an Ishvara entsteht die Vollkommenheit der Meditation(Samadhi). [Siehe Buch I:23-28]
  17. Die Körperhaltungen(Asanas) sollten gleichmäßig und angenehm sein.
  18. Asanas werden durch entspanntes Bemühen und das Nichtwahrnehmen des Körpers gemeistert.
  19. Von daher wird man nicht mehr von den Dualitäten (d.h. Gegensatzpaaren wie heiß/kalt, Lust/Schmerz usw.) gestört.
  20. Auf die Beherrschung der Asanas folgt die Kontrolle der Ein- und Ausatmungsbewegungen, die als Pranayama bezeichnet wird.
  21. Modi des Pranayama sind, wenn der Atem äußerlich (d.h. nach der Ausatmung) oder innerlich (d.h. nach der Einatmung) oder vollständig (d.h. in der Mitte der Bewegung) angehalten wird. Jeder Modus wird durch den Ort (d.h. den Ort im Körper, an dem der Pranagehalten wird), durch die Länge der gehaltenen Zeit und durch die Anzahl der Durchführungen, die entweder lang oder kurz sein können, geregelt.
  22. Der vierte Modus des Pranayama ist die Zurückhaltung des Atems oder Pranas zwischen den äußeren und inneren Sphären.
  23. Von der Beherrschung des Pranayama kommt die Beseitigung der Unwissenheit, die das Licht des höheren Bewusstseins bedeckt.
  24. Und die Fitness des Geistes für die Ein-Punkt-Konzentration(Dharana).
  25. Wenn die psychische Energie, die von den Sinnen benutzt wird, von ihren Sinnesobjekten zurückgezogen wird, dann wird sie identisch mit der mentalen Energie. Dieser Vorgang wird Pratyahara genannt.
  26. Daraus ergibt sich die oberste Kontrolle über die Sinne.

Buch III: Kräfte (Vibhuti Pada)

  1. Dharanaisdie Fokussierung der Aufmerksamkeit des Geistes auf einen bestimmten Ort oder ein bestimmtes Objekt.
  2. Wenn in Dharana der Gedankenfluss kontinuierlich wird, nennt man das Dhyana.
  3. Wenn in Dhyana das Objekt der Konzentration in seinem eigenen Licht gesehen wird, frei von Verzerrungen durch den Geist, wird es Samadhi genannt.
  4. Das Zusammenwirken dieser drei wird Samyama genannt.
  5. Aus der Beherrschung dessen entsteht das Licht des unterscheidenden Wissens.
  6. Die Anwendung des diskriminierenden Wissens besteht darin, immer höhere Zustände zu entdecken.
  7. Diese drei bilden im Vergleich zu den ersten fünf Gliedern (die als äußere Mittel bezeichnet werden) die inneren oder direkten Mittel zu Yogain.
  8. Aber diese drei sind äußere Mittel, verglichen mit dem Samadhi "ohne Samen"(Nirvikalpa Samadhi). [Siehe Buch I:51]
  9. Durch bewusste Kontrolle verschwindet der nicht-meditative Zustand(vyutthana), da eine Welle geistiger Kontrolle erzeugt wird. Der Moment der Kontrolle, in dem der Geist mit beiden Zuständen beschäftigt ist, wird als Modus der Kontrolle(nirodhaparinamah) bezeichnet.
  10. Wenn dieser Modus zu einem gleichmäßigen Fluss wird, ist der Geist aufgrund seiner inhärenten Natur friedlich.
  11. Wenn der Geist den Modus von Samadhi(Samadhiparinamah) erreicht, verschwindet die scheinbare Vielfältigkeit des Universums und seine Einheit tritt hervor.
  12. Wenn der Geist den Modus der Ein-Punkt-Haltung(ekagrataparinamah) erreicht, ist die geistige Welle, die abgeklungen ist, der Welle ähnlich, die aufgestiegen ist.
  13. In ähnlicher Weise werden die dreifachen Veränderungen in Form, Charakter und Zustand bezüglich der Elemente und Sinne erklärt.
  14. Eine Substanz(dharmi) ist das, was Veränderungen in den Eigenschaften(dharma) entweder in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder noch in der Zukunft erfährt.
  15. Die Auswirkungen der Abfolge von Änderungen werden zur Ursache für nachfolgende Änderungen.
  16. Durch Samyama auf den bereits erläuterten dreifachen Wandel erlangt man Wissen über die Vergangenheit und die Zukunft.
  17. Durch Samyama auf die Unterscheidung zwischen dem Namen, dem benannten Objekt und seiner Idee - drei Aspekte, die normalerweise als miteinander vermischt angesehen werden - entsteht Verständnis für die Klänge aller Lebewesen.
  18. Durch Samyama auf unterbewusste Eindrücke(Samsara) erlangt man Wissen über frühere Leben.
  19. Durch Samyama auf geistige Prozesse erlangt man Wissen über den Geist anderer.
  20. Aber nicht die Inhalte anderer Köpfe, denn das Ziel ist es nicht, sich mit dem Leben anderer zu identifizieren.
  21. Durch Samyama auf die Form des Körpers wird die Kraft der Beobachtung dieser Form kontrolliert, da ihr Licht von den Augen eines Beobachters verdrängt wird. Dies wird die Kraft der Verschleierung genannt.
  22. Auch hierdurch wird die Macht der Verschleierung der Sprache erklärt.
  23. Durch Samyama auf Handlungen(Karma), die entweder bald oder viel später Früchte tragen werden, oder aus den Vorzeichen außergewöhnlicher Geschehnisse, kommt das Wissen um den Zeitpunkt des Todes.
  24. Durch Samyama auf Freundlichkeit, Mitgefühl, etc. [siehe Buch I:33] entstehen die Früchte dieser Geisteshaltungen.
  25. Durch Samyama auf verschiedene Kräfte wie die Kraft eines Elefanten erlangt man diese Kraft.
  26. Durch Samyama auf das leuchtende Innere Licht [siehe Buch I:36] entsteht Wissen über das, was subtil, verborgen oder entfernt ist.
  27. Durch Samyama auf die Sonne entsteht Wissen über die Welt.
  28. Durch Samyama auf dem Mond entsteht Wissen über die Sternensysteme.
  29. Durch Samyama auf den Polarstern entsteht Wissen über die Bewegungen der Sterne.
  30. Durch Samyama auf den Nabel kommt Wissen über die Systeme des Körpers.
  31. Durch Samyama auf die Kehle stillt man Hunger und Durst.
  32. Durch Samyama auf den Nerv namens Kurma (unterhalb der Kehle gelegen) kommt es zu einer vollständigen Festigkeit des Körpers.
  33. Durch Samyama auf das leuchtende Licht aus der Öffnung im Schädel kommt die direkte Wahrnehmung der vervollkommneten Wesen(Siddha).
  34. Oder durch Samyama auf dem Licht des intuitiven Wissens(pratibhad) kommt alles Wissen (d.h. das unterscheidende Wissen).
  35. Durch Samyama auf das Herz kommt Wissen über den Inhalt des Geistes.
  36. Genuss kommt von einem Versäumnis, zwischen dem bewussten Modus der Erleuchtung(sattva) und Purusha zu unterscheiden. Diese sind absolut verschieden, denn Sattva existiert um Purusha willen. Indem man Samyama auf die Unabhängigkeit von Purusha ausübt, kommt man zum Wissen über die Natur von Purusha. (Siehe Buch I:16 link.)
  37. Aus diesem Samyama entstehen übernatürliche Wahrnehmungen des Hörens, des Tastsinns, des Sehens, des Geschmacks und des Geruchs.
  38. Dies sind Hindernisse für Samadhi, aber übernatürliche Kräfte im nicht-meditativen Zustand(Vyutthana).
  39. Durch die Lockerung der Ursachen der Gebundenheit(bandha) und durch das Wissen über den Fluss der vitalen Ströme und des Geistes(chitta) erlangt man die Macht, in die Körper anderer einzutreten.
  40. Indem man den vitalen Strom udana(durch Samyama) kontrolliert, kann man über Wasser, Schlamm, Dornen, etc. gehen und den Körper nach Belieben verlassen.
  41. Indem man den Vitalstrom samana(durch Samyama) kontrolliert, erscheint man von flammendem Licht umgeben.
  42. Durch Samyama auf die Beziehung zwischen dem Ohr und dem Raum(akasha) entsteht übernatürliches Hören.
  43. Durch Samyama auf die Beziehung zwischen dem Körper und dem Raum, wird der Körper so leicht wie Baumwolle und man kann durch die Luft gehen.
  44. Durch Samyama auf diesen Modus der geistigen Aktivität außerhalb des Körpers, der großen Körperlosigkeit(mahavideha) genannt wird, kommt es zur Zerstörung der Bedeckung des Lichtes des Bewusstseins.
  45. Durch Samyama über ihre grobe Natur(sthula), ihre essentiellen Eigenschaften(svarupa), ihre subtile Natur(suksama), ihre relativen Qualitäten(anvaya) und ihre Zwecke(arthavattva), kommt die Meisterschaft über die Elemente(bhuta).
  46. Aus dieser Meisterschaft entstehen die acht großen Vollkommenheiten(mahasiddhi), die Vortrefflichkeit des Körpers und das Bewusstsein seiner unzerstörbaren Eigenschaften.
  47. Exzellenz des Körpers besteht in Teint, Schönheit, Stärke und Härte wie Adamant.
  48. Durch Samyama über die Eigenschaften der Sinne, die spezialisierte Empfänglichkeit(grahana), ihre wesentlichen Attribute(svarupa), das Wissen über sich selbst(asmita), ihre relativen Qualitäten(anvaya) und ihre Zwecke(arthavattva) sind, entsteht Meisterschaft über die Sinne.
  49. Dadurch erlangt man die Schnelligkeit des Geistes (d.h. die Kraft, den Körper so schnell zu bewegen wie den Geist), die Kraft der Wahrnehmung ohne die körperlichen Sinne und den Sieg über die Natur. [Diese werden die honigartigen Vollkommenheiten(madhupratika) genannt - aus dem Kommentar von Vyasa.]
  50. Durch Samyama auf das bewusste Prinzip(sattva), wie es sich durch das innere Instrument(antakarana) manifestiert, entsteht unterscheidendes Wissen über sattva und Purusha. Dadurch erlangt man die Oberhoheit über alle Existenz und unterscheidendes Wissen über alle Wesenheiten. Dies wird "frei von Leiden"(visoka) genannt
  51. Durch Nichtanhaftung selbst an diese Kräfte kommt die Zerstörung des Samens der Knechtschaft, die zur Befreiung(kaivalya) führt.
  52. Wenn man von himmlischen Wesen angelockt wird [d.h. von Wesen, die "in der Natur aufgegangen" sind - siehe Buch I:19], sollte man weder Anhaftungen bilden noch Verwunderung zeigen, da dies wieder zu Unwissenheit führen könnte.
  53. Durch Samyama über die unteilbaren Momente der Zeit und ihre Ordnung entsteht unterscheidendes Wissen [siehe Buch II:27].
  54. Daraus kann man zwischen zwei ähnlichen Objekten unterscheiden, die sich nicht durch Klasse, besondere Eigenschaften oder Position unterscheiden lassen.
  55. Dieses erlösende (d.h. von der Knechtschaft der Unwissenheit befreite) unterscheidende Wissen umfasst alle Objekte und jeden Aspekt von ihnen gleichzeitig.
  56. Wenn die Bewusstseinsprinzipien Sattva und Purusha die gleiche Reinheit haben, dann ist die Befreiung(kaivalya) erreicht.

Buch IV: Befreiung (Kaivalya Pada)

  1. Übernatürliche Kräfte können entweder durch Geburt, oder durch Drogen, oder durch (heilige) Gesänge(Mantra), oder durch asketische Disziplinen(Tapas), oder aus dem überbewussten Zustand(Samadhi) erlangt werden.
  2. Der Wechsel von einer Klasse zur anderen kommt durch den Zustrom der Natur.
  3. Taten sind nicht die eigentliche Ursache für diese Veränderung, aber sie durchbrechen die Hindernisse, die den Fluss der Natur zurückhalten, so wie ein Bauer ein Bewässerungstor öffnen kann, damit das Wasser durchfließen kann.
  4. Mindstuff(chittam) wird aus dem Material des Selbstbewusstseins(asmita) geschaffen. [Erfordert einen Kommentar.]
  5. Die vielfältigen Aktivitäten der zahlreichen geschaffenen Verstande werden vom ursprünglichen Verstand gesteuert.
  6. Nur der durch Meditation erlangte Geist ist frei von Begierden.
  7. Die Handlungen(Karma) von Yogis sind weder rein noch dunkel; für andere sind sie entweder rein, rein und dunkel, oder dunkel.
  8. Aus dem Speicher der Triebe(Karmas) entstehen nur die Tendenzen, die in der Lage sind, Früchte zu tragen.
  9. Es gibt eine Konsekutivität zwischen dem Gedächtnis und den unterbewussten Eindrücken(Samsara), die nicht verschieden sind, obwohl sie durch Klasse, Raum und Zeit getrennt sind.
  10. Diese Eindrücke haben keinen Anfang, da die Wünsche ewig sind.
  11. Alle diese Eindrücke werden zusammengehalten durch Ursache (die Leiden und ihre Folgen [siehe Buch II:3]), Wirkung (Erfahrungen von Vergnügen und Schmerz [siehe Buch II:13]), Substrat (der Geist selbst, der die Eindrücke "trägt") und Objekt (die Sinnesobjekte, die die Eindrücke hervorrufen); in Abwesenheit dieser werden die Eindrücke zerstört.
  12. Die Objekte behalten ihre wesentliche Natur, aber es gibt eine Veränderung der Qualitäten von der Vergangenheit zur Zukunft.
  13. Die Qualitäten sind entweder manifestiert oder subtil, da sie von der Natur der drei materiellen Modi sind.
  14. Aufgrund der Einheit der Veränderungen in den Gunas, gibt es Einheit in allen Objekten.
  15. Die Objekte bleiben gleich, obwohl sie von verschiedenen Köpfen unterschiedlich wahrgenommen werden.
  16. Und von einem Objekt kann nicht gesagt werden, dass es von einem einzigen Geist abhängig ist, denn was würde dann in Abwesenheit dieses Geistes mit dem Objekt geschehen?
  17. Ein Objekt ist dem Verstand entweder bekannt oder unbekannt, je nachdem, ob der Verstand durch seine Färbung beeinflusst wird oder nicht.
  18. Da Purusha - der Meister des Geistes - nicht betroffen ist, sind ihm alle Modi des Geistes immer bekannt.
  19. Der Geist ist nicht selbstleuchtend, weil er wissbar ist.
  20. Und es ist für den Verstand nicht möglich, sich selbst und Sinnesobjekte gleichzeitig wahrzunehmen.
  21. Wenn ein Teil des Verstandes von einem anderen Teil gewusst werden könnte, dann würde dieser Teil von einem dritten Teil gewusst werden und so weiter, was zu einer Verwirrung der Erinnerungen führen würde.
  22. Der Purusha, obwohl selbst unveränderlich, spiegelt sich im verstehenden Geist, der dadurch die Form der reinen Intelligenz des Purusha annimmt.
  23. Der vom Seher (Purusha) und vom Gesehenen gefärbte Geist ist in der Lage, das gesamte objektive Universum zu verstehen.
  24. Obwohl der Geist mit unzähligen Tendenzen und Eindrücken ausgestattet und vielfältig ist, existiert er um eines anderen willen (d.h. des Purusha), weil er in Assoziation arbeitet.
  25. Für einen mit subtiler Wahrnehmung hört die (falsche Vorstellung von der ) Identität von Geist und Purusha vollständig auf.
  26. Sicherlich wird zu diesem Zeitpunkt der Geist von jemandem mit solchem unterscheidenden Wissen gelassen und auf die Befreiung(kaivalya) gerichtet.
  27. Die anderen Gedanken, die in den Intervallen dieses Geistes auftauchen, stammen aus den unterbewussten Eindrücken(samsaras).
  28. Die Beseitigung dieser erfolgt auf die gleiche Weise wie bei den Trübsalen beschrieben. [Siehe Buch II:10]
  29. Wenn man selbst im Zustand höchster Erleuchtung frei von jeglichem Verlangen nach einer Frucht ist, dann entsteht aus konstantem und kontinuierlichem Wissen jener Bewusstseinszustand, den man "die Wolke der Tugend"(dharmameghah samadhi) nennt.
  30. Daraus ergibt sich das Aufhören der Bedrängnisse und die Früchte der Werke.
  31. Und zu diesem Zeitpunkt erscheint aufgrund der Unbegrenztheit des Wissens dieses von allen Bedeckungen durch die Bedrängnisse freien Geistes das wissbare Universum klein.
  32. Dann, nachdem sie ihren Zweck erfüllt haben, kommen die aufeinanderfolgenden Modi der materiellen Natur(Gunas) zu einem Ende.
  33. Die Abfolge von Änderungen besteht aus einer ununterbrochenen Folge von Momenten, die am Ende (einer Reihe) von Änderungen als eindeutig erkannt werden.
  34. Befreiung(kaivalya) ist, wenn die drei Modi der materiellen Natur, die für Purusha nicht mehr benötigt werden, in ihren ursprünglichen Zustand(prakriti) aufgelöst werden, oder wenn die Energie des Bewusstseins in ihrer eigenen Natur verankert ist. [Siehe Buch I:3]

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Yoga Sutras aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Er verwendet Material aus dem Wikipedia-Artikel "Yoga Sutras".

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